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Klarheit: Inspiration und Praxis


In der heutigen Welt der Geschwindigkeit und Ablenkung steht der Mensch häufig in einer Spannung zwischen äußerem Druck und innerem Chaos. Verschärft wird beides durch den wachsenden Einfluss sozialer Medien. Eine kritische und reflektierte Art zu denken ist daher nicht nur wichtig in der Beurteilung von dem, was wir täglich hören und sehen. 


Woher kommen meine Gedanken und Muster? Warum glaube ich, was ich glaube? Und sind diese Glaubenssätze überhaupt wahr?


Metakognition, als die Fähigkeit, das eigene Denken bewusst zu beobachten, setzt hier an. Wir reflektieren und stellen unsere Gedanken in einen größeren Kontext. Wir nehmen sie nicht einfach als gegeben hin, sondern hinterfragen sie und ordnen sie ggf. neu. Das kritische Denken – unverstellt, ruhig und klar – ermöglicht es, unsere inneren Annahmen sichtbar zu machen.


Wir können erkennen, welche unserer Gedanken wirklich zu uns gehören, und welche übernommen wurden: von Familie, Kultur, der digitalen Welt. Die Psychoanalyse selbst hat ihre Wurzeln in der Philosophie – im Fragen nach “warum” und “woher”. Sie lädt dazu ein, ins Unbewusste zu tauchen und zu verstehen, was im Verborgenen wirkt. 

Metakognition versetzt uns in eine aktive Rolle: wir sind nicht nur Beobachter, sondern werden zu “Forschern”. Wir erlernen die Fähigkeit, Gedanken und Emotionen zu trennen, sie klar zu sehen und wirklich tiefgreifend zu verstehen. 


Klarheit im Denken bedeutet von nun an auch Klarheit im Sprechen und Handeln. Kommunikation, die frei ist von Automatismen, emotionalem Nebel. Anstatt impulsiv zu reagieren, schaffen wir Raum, um bewusst zu antworten. Mit Distanz zu den Gefühlen, die uns zu mächtig erscheinen, mit ungefilterter Selbstreflexion. Ein tiefes Verständnis ohne Bewertung, und das Bewusstsein, dass Gedanken nicht Tatsachen sind. 


Hierin steckt der Schlüssel zur Selbstregulierung. Das Erkennen von gedanklichen Mustern ist was wir brauchen, um sie endlich zu durchbrechen. Wenn wir verstehen, dass unsere Emotionen Signale sind, und nicht Diktate, erlangen wir neue Freiheit im Umgang mit uns selbst und anderen. 


Woher kommen meine festgefahrenen Gedanken und Verhaltensmuster? Wie schaffe ich Abstand zu Gedanken, die mir nicht guttun? Was passiert, wenn ich nicht sofort reagiere? Welche Überzeugungen möchte ich in meinem Leben behalten?

Der Klient steht im Mittelpunkt


In der psychologischen Beratung können innovative Ansätze oft den entscheidenden Unterschied machen. Eine solche vielversprechende Methode ist die Kombination von Psycholinguistik und Metakognition. Dieser Ansatz bietet tiefgreifende Möglichkeiten zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung.


Die Psycholinguistik ist die Schnittstelle zwischen der Psychologie und der Sprache. Die verbale Form der Beratung spiegelt also viele sprachliche und kommunikative Aspekte wider, an denen ein Berater, der psycholinguistisch versiert ist, Muster erkennen und den Klienten besonders schnell und gut verstehen kann. Darüber hinaus bin ich als psycholinguistisch ausgebildeter Berater in der Lage, auf Augenhöhe mit meinem Klienten zu kommunizieren und fühle mich effektiv in ihn ein. Hierdurch gelingt es mir, "die Sprache des Klienten zu sprechen": Es gibt keine Schwierigkeiten beim gegenseitigen Verständnis.

Die Psycholinguistik ermöglicht es, unbewusste negative Gedankenmuster, Glaubenssätze und Überzeugungen zu identifizieren, und durch die richtige und zielgerichtete Kommunikation tief an die Wurzeln psychologischer Probleme heranzukommen. Durch die sehr hohe Anpassungsfähigkeit wird eine tiefe Verbindung mit dem Klienten geschaffen, die auch in die andere Richtung hervorragend funktioniert: der Berater kann dem Klienten ganz genau und verständlich vermitteln. Das funktioniert auch besonders gut in der Paartherapie.


Die Metakognition ergänzt das Konzept hervorragend. Metakognition ist das Bewusstmachen der eigenen Gedankenmuster, und eigenen Verhaltens, und das Erlernen eines "Monitorings": ich bringe meinen Klienten bei, ein eigenes, tieferes Verständnis dafür aufzubauen, wie die eigenen Gedanken und Emotionen funktionieren und wie man mit diesem Wissen bewusst Veränderungen erreichen kann. Die Metakognitive Psychologie hilft demnach auch dabei, das Verhalten und die Emotionen anderer besser zu verstehen und damit umzugehen.


Die Kombination von Psycholinguistik und Metakognition ist ein hocheffektives Werkzeug.

Wie erfolgreich ist Paartherapie?


Während sich zwar Zahlen zur allgemeinen Erfolsquote von psychologischer Paarberatung finden lassen, spielt die Dynamik der Beteiligten natürlich eine Entscheidende Rolle. Oftmals entscheiden sich Partner zu einer Beratung, wenn es schon recht spät ist; d. h. die Probleme sind schon sehr weit fortgeschritten. Wer sich früher Hilfe sucht, hat demnach natürlich auch bessere Aussichten auf einen langfristigen Erfolg. 


Während man offiziell davon ausgeht, dass eine Paartherapie in ca. 70 Prozent der Fälle Erfolg hat, kommt es dabei auch darauf an, ob beide Beteiligten auch gleichermaßen bereit sind, ihre Arbeit in die Beziehung und Beratung einzubringen. 

Eine Studie von Lebow, Chambers, Christensen und Johnson aus 2012 spricht von einer Erfolsquote von 70 - 80 Prozent mit Verbesserungen in der Kommunikation, höhere Zufriedenheit, und die Lösung spezifischer Konflikte. 


Eine Studie aus 2005 von Shadish und Baldwin kommt zu dem Ergebnis, dass in 50 - 60 Prozent der durchgeführten Beratungen die Ergebnisse auch langfristig sind, das heißt, die Kommunikation wird nachhaltig verbessert und der Umgang ändert sich deutlich zum Positiven. 


Ich lege in Beratungen durch Metakognitive Psychologie einen besonderen Wert darauf, dass die erlernten Werkzeuge in Kommunikation und Reflexion der eigenen Gedanken und Gefühle, sowie des Verhaltens beider Beteiligten langfristig selbstständig funktioniert, das bedeutet, die Beratung hat das Ziel, die eigenen Fähigkeiten in der Konfliktlösung zu stärken.

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